Die Zukunft der Oder
Die Oder, auf weiten Strecken der heutige Grenzfluss zwischen Polen und Deutschland, hat in den letzten Monaten erhebliche Wellen geschlagen. Das Fisch- und Muschelsterben ist durch alle Nachrichtenkanäle gezogen. Aber weder bei der Ursachenforschung, noch bei den zu ergreifenden Maßnahmen konnte zwischen den zuständigen deutschen und polnischen Behörden und Politikern Einigkeit erzielt werden. Die Oder sollte aber auch in Zukunft ein Fluss sein, der die Deutschen und die Polen verbindet und nicht trennt. Es erscheint daher sinnvoll zu sein, nicht nur auf höchster politischer Ebene die Thematik zu behandeln, sondern an der Basis zu beginnen, das heißt nicht nur Umwelt- und Naturschützer zu beiden Seiten der Oder ins Gespräch und in den Erfahrungs- und Informationsaustausch zu bringen, sondern auch die Fachleute aus den einschlägigen Instituten und Behörden.
Angesprochen sind Experten aus Polen, Tschechien und Deutschland. Aus diesem Grund soll die zweitägige Tagung am 7. und 8. September 2023 auch in Deutsch, Tschechisch und Polnisch simultan übersetzt werden, um allen eine Teilnahme zu ermöglichen und keinen auszuschließen. Dabei geht es darum, eine Zukunftsvision für die Oder zu entwickeln, aber eine, die mit praktischen, kleinen Umsetzungsschritten unterlegt ist. Ziel sollte es zunächst einmal sein, ein ähnliches Fisch- und Muschelsterben in den nächsten Sommern bei erneutem Niedrigwasser und hohen Temperaturen zu verhindern. Angesprochen sind also nicht nur Natur- und Umweltschützer, sondern auch Wasserbau-Experten, Hydrologen, Fischer und Angler, sowie Land- und Forstwirte zu beiden Seiten des Flusses.
Konferenzsprachen: deutsch, polnisch, tschechisch
Bekanntmachung
Die Brandenburgische Akademie Schloss Criewen veranstaltet, gefördert vom brandenburgischen Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) vom 7. bis 8. September 2023 eine dreisprachige Konferenz, simultan übersetzt, zum Thema „Die Zukunft der Oder“. Zwar hat es schon einige Konferenzen in den letzten Monaten zu diesem Thema gegeben, doch erwarten wir nach einem voraussichtlich trockenen und heißen und damit wasserarmen Sommer erneut eine kritische Lage im Herbst.
Außerdem sieht sich die Brandenburgische Akademie Schloss Criewen in diesem schwierigen Diskussionsprozess nicht als Partei, sondern als unabhängiger Moderator und Vermittler, als ehrlicher Makler sozusagen, der versucht die verschiedenen Meinungen und Anschauungen, Interessen und Ziele gleichberechtigt und diskriminierungsfrei zu Gehör und, wenn möglich, auch in den Austausch zu bringen. Fachkundige Referenten sind uns willkommen.
Wie bei internationalen Tagungen üblich, stehen jedem Referenten 15 Minuten Vortragszeit zur Verfügung, zuzüglich 5 Minuten für Fragen und Kommentare. Neben den Vorträgen wird es aber auch Podiumsgespräche und andere Formen, nicht zuletzt Exkursionen geben. Vorgesehen sind z.B. eine Wanderung durch die Auwaldwildnis des Nationalparkes zu der wilden Wisent-Weide bei Criewen, außerdem eine Kanuexkursion von der Wildnisschule Teerofenbrücke in den polnischen Teil des Internationalparkes, dem Landschaftsschutzpark Untere Oder und weiteres mehr. Die Teilnehmer haben anläßlich ihres Besuches der Tagung die Gelegenheit, den einzigen Auennationalpark Deutschlands kennenzulernen, zu Wasser und zu Lande.
Das ausführliche, jeweils aktuelle Programm finden Sie auf der Webseite der Brandenburgischen Akademie unter www.brandenburgische-akademie.de.
Wir bitten auch andere Interessenten auf die Tagung aufmerksam zu machen.
Die Tagung wird in Kooperation mit dem Bündnis „Zeit für die Oder“ veranstaltet. Zuständig für die Planung und Durchführung der Tagung, auch für die Anmeldung der Referenten und Teilnehmer, ist die Direktorin der Akademie, Frau Uta Böhme (Tel.: 03332 / 838840, Mail: ).
Interessenbekundungen als Referent und Anmeldungen als Teilnehmer sind ab sofort möglich.
Dr. Ansgar Vössing
Geschäftsführer