Frei­wil­li­ge pflan­zen Bäu­me im Unte­ren Odertal*)
(25.03.2010)

 

„Nicht jam­mern und kla­gen, son­dern han­deln und gra­ben ist das Mot­to der sechs jun­gen Baum­pflan­zer von Wiki­Woods, die am 27.03.2010 im Kern­ge­biet des Natur­schutz­groß­pro­jek­tes von gesamt­staat­lich reprä­sen­ta­ti­ver Bedeu­tung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land im Unte­ren Oder­tal zu Spa­ten und Hacke grei­fen und etwas zur Absen­kung der Koh­len­di­oxid­kon­zen­tra­ti­on in der Luft tun, näm­lich Bäu­me pflan­zen. Beim Wachs­tum der Bäu­me wird bekannt­lich CO2 aus der Luft gefil­tert, in Cel­lu­lo­se lang­fris­tig unschäd­lich und kli­ma­neu­tral gespei­chert. Theo­re­tisch kann man Bäu­me über­all pflan­zen, aber prak­tisch nur dort, wo der Grund­ei­gen­tü­mer zustimmt. Außer­dem sol­len die Baum­pflan­zun­gen mög­lichst auch Sinn machen, für den Natur­schutz, die Forst­wirt­schaft, die Land­wirt­schaft oder den Tourismus.

 

In Bran­den­burg wird schon seit eini­ger Zeit mehr Holz geschla­gen als nach­wächst, in den Wäl­dern, erst recht auch an den wun­der­schö­nen bran­den­bur­gi­schen Alleen, die immer weni­ger wer­den. Auch die­se Poli­tik der zustän­di­gen bran­den­bur­gi­schen Lan­des­re­gie­rung beschleu­nigt den über­wie­gend nega­ti­ven Klimawandel.

Der Ver­ein will dage­gen ein Zei­chen set­zen. Als Flä­chen­ei­gen­tü­mer lässt er sei­ne Wei­den, auf denen exten­si­ve bio­lo­gi­sche Wei­de­wirt­schaft betrie­ben wird, mit Kopf­wei­den ein­zäu­nen, eine natür­li­che grü­ne Ein­zäu­nung wie zu Groß­va­ters Zei­ten. Die bis­her weit­ge­hend aus­ge­räum­te ein­tö­ni­ge Agrar­land­schaft wird dadurch immer gefäl­li­ger anzu­se­hen, natur­räum­lich auf­ge­lo­ckert und geglie­dert. Es ent­ste­hen neue Lebens­räu­me für Wir­bel­tie­re und Wir­bel­lo­se. Die Wei­der­in­der erhal­ten Schat­ten­spen­der und, wie schon gesagt, das CO2 wird kli­ma­neu­tral im Holz lang­fris­tig gebun­den. Alle pro­fi­tie­ren von der Aktion.

Alte Land­kar­ten bewei­sen, dass noch im Mit­tel­al­ter zwei Drit­tel der Oder­aue mit Bruch­wald bedeckt waren, heu­te sind es nur weni­ge Pro­zent. Wenigs­tens teil­wei­se lässt sich die­se Ent­wick­lung durch Wei­de­pflan­zun­gen korrigieren.

Und das Schö­ne dar­an ist, all das Sinn­vol­le und Nütz­li­che kann auch noch Spaß machen. In Gemein­schaft jun­ger Leu­te etwas für die Zukunft der Men­schen und unse­ren Pla­ne­ten zu tun, gibt Sinn und macht Freu­de. „Wenn ich wüss­te, dass mor­gen die Welt unter­geht, wür­de ich heu­te noch ein Apfel­bäum­chen pflan­zen“, so der deut­sche Refor­ma­tor Mar­tin Luther.“

Seit 2007, dem Grün­dungs­jahr von Wiki­Woods, hat die ehren­amt­li­che Initia­ti­ve bereits rund 30.000 Bäu­me gepflanzt. Ein klei­ner Hau­fen enga­gier­ter Ber­li­ner über­leg­te sich, wie sie sich sinn­voll für den Kli­ma­schutz ein­set­zen und gleich­zei­tig eine gro­ße Grup­pe von Men­schen errei­chen und begeis­tern könn­ten. Das Pflan­zen von Bäu­men war die Lösung: So wird regio­na­ler Kli­ma­schutz mit Umwelt­bil­dung und nicht zuletzt viel, viel Spaß ver­bun­den. Über die Inter­­net-Plat­t­­form www.wikiwoods.org fin­den so frei­wil­li­ge Baum­pflan­zer über­all in Deutsch­land zuein­an­der, um regio­nal Pflanz­ak­tio­nen durchzuführen.

Tho­mas Berg
Vorstandsvorsitzender

*) Fotos von der Pflanz­ak­ti­on schi­cken wir Ihnen per Mail auf Wunsch umge­hend zu, wenn Sie selbst nicht die Zeit fin­den ins Unte­re Oder­tal zu kom­men und eige­ne zu machen.