Kein Novel­lie­rungs­be­darf

Ange­sichts der erneu­ten Vor-Ort-Sen­­dung zum The­ma „Natio­nal­park“ in Schwedt am 13.11.2003 erklär­te der Vor­stands­vor­sit­zen­de des Ver­eins der Freun­de des Deutsch-Pol­­ni­­schen Euro­­pa-Natio­nal­­parks Unte­res Oder­tal e. V., Tho­mas Berg:

„Für eine Novel­lie­rung des Natio­nal­park­ge­set­zes von 1995 besteht der­zeit kein Anlass. Zwar ist das umfang­rei­che Gesetz wachs­weich und unbe­stimmt, aber es gibt immer­hin den Rah­men vor, in dem die Ent­wick­lung des Unte­ren Oder­tals ver­lau­fen soll. Die Regi­on hat damit eine kla­re Zukunfts­per­spek­ti­ve, der ein­zi­ge Natio­nal­park Bran­den­burgs für sei­ne Ent­wick­lung zumin­dest Planungssicherheit“.

Das Natio­nal­park­ge­setz von 1995 ist ein müh­sam errun­ge­ner Kom­pro­miss, der kei­ne Sei­te so rich­tig zufrie­den stellt, aber eine trag­fä­hi­ge Basis für die Zukunft bie­tet. Die Natur­schüt­zer hat­ten sich sei­ner­zeit kla­re­re und stren­ge­re Rege­lun­gen gewünscht, die Ver­­kehrs- und Wirt­schafts­lob­by woll­te aber kei­ner­lei Ein­schrän­kun­gen akzep­tie­ren. An die­sem müh­sam errun­ge­nen Kom­pro­miss soll­te jetzt nicht leicht­fer­tig Hand ange­legt wer­den. Ein neu­er Streit um den Natio­nal­park scha­det der Region.

Die­je­ni­gen, die jetzt das Natio­nal­park­ge­setz novel­lie­ren wol­len, möch­ten den Natio­nal­park im Grun­de abschwä­chen, ja sogar voll­stän­dig aus­höh­len, so dass letzt­end­lich nur noch der Name als Wer­be­mit­tel übrig bleibt. Einen sol­chen Eti­ket­ten­schwin­del muss der Ver­ein der Freun­de des Deutsch-Pol­­ni­­schen Euro­­pa-Natio­nal­­parks Unte­res Oder­tal e. V. kate­go­risch zurück­wei­sen. Wo Natio­nal­park drauf­steht, muss auch Natio­nal­park drin sein. Wer den Natio­nal­park aus­höhlt oder abschafft, ver­schenkt Zukunfts­chan­cen der Regi­on. Des­we­gen: Hän­de weg vom Nationalpark!

Der Vorstand