Das untere Odertal gehört zu den letzten naturnahen Flussauenlandschaften Mitteleuropas, weiträumig unverbaut und von mitunter wilder und herber Schönheit. Es vereint auf einer Länge von 60 Kilometern und einer Breite von durchschnittlich 3 Kilometern, also auf einem relativ begrenzten Raum, eine Fülle ganz unterschiedlicher Lebensraumtypen. Da sind zum einen die aquatischen Lebensräume, wobei zwischen der Stromoder am östlichen Talrand und der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße am westlichen Talrand zu unterscheiden ist, dazwischen die vielen, miteinander verbundenen Altwasser in der Aue selbst.
Von den Odertalhängen entspringen mehrere glasklare Quellbäche, dazu kommen einige größere Flüsschen wie die Welse oder der Salveybach auf westlicher und die Röhrike (Rurzyca) auf östlicher Seite. In der Aue selbst sind die weiträumigen Seggen‑, Röhricht- und Schilfbestände besonders prägend, aber auch der zumindest in Resten noch vorkommende Hartholz- und Weichholzauwald. Auf den Talhängen, den Seitenmoränen des als Urstromtal in der Nacheiszeit geformten Odertals, finden sich artenreiche, naturbelassene Laubwälder, auf den Höhen blumige Trockenrasen.