(13.01.2011)
Jah­res­pres­se­kon­fe­renz des Ver­eins der Freun­de des Deutsch-Pol­­ni­­schen Euro­­pa-Natio­nal­­par­kes Unte­res Oder­tal e. V. erklär­te der Vor­stands­vor­sit­zen­de Tho­mas Berg unter ande­rem folgendes: 

„Das ver­gan­ge­ne Jahr 2010 war für unse­ren Natio­nal­park­ver­ein ein beson­ders erfolg­rei­ches. Er konn­te 20 Hekt­ar land­wirt­schaft­li­che Nutz­flä­che erwer­ben und ist auch nach wie vor am Kauf wei­te­rer Flä­chen in der Natio­nal­park­re­gi­on sehr inter­es­siert. Die dafür erfor­der­li­chen Mit­tel ste­hen zur Verfügung.

Dar­über hin­aus hat sich der Ver­ein im Jah­re 2010 als erfolg­rei­cher Neben­er­werbs­land­wirt eta­bliert und zwar dort, wo er kei­nen kom­pe­ten­ten Part­ner für sei­ne Natur­schutz­ar­beit fin­det. Das betraf aber nur einen gro­ßen Betrieb im Süden. Ansons­ten bleibt der Ver­ein bei sei­ner Stra­te­gie, sei­ne Flä­chen unter natur­schutz­fach­li­chen Auf­la­gen an orts­an­säs­si­ge Land­wir­te zu ver­pach­ten. Alle Ver­su­che der ver­bün­de­ten Groß­agra­ri­er mit einem kon­stru­ier­ten Vor­kaufs­recht den Land­er­werb des Ver­eins zu ver­hin­dern, sind kurz vor Weih­nach­ten vor dem Land­ge­richt Frankfurt/Oder geschei­tert. Wir ver­wei­sen in die­sem Zusam­men­hang auf unse­re Pres­se­er­klä­rung 01/2011 vom 04. Janu­ar 2011.

Posi­tiv gestal­tet sich die Zusam­men­ar­beit mit der Natio­nal­park­ver­wal­tung. Nach­dem gemein­sam das Hecken­pro­jekt auf den Flä­chen des alten Gutes Crie­wen zum Erfolg geführt wor­den war, ist es nun gelun­gen, För­der­mit­tel für den Bau von Brun­nen zu erhal­ten, um die wert­vol­len Tro­cken­ra­sen mit Scha­fen und Zie­gen bewei­den zu kön­nen. Auch der Wald­um­bau in den Zone-I-b-Gebie­­ten ver­lief rei­bungs­los. Auch sind uns die bereits gezahl­ten Gebüh­ren für die Was­­ser- und Boden­ver­bän­de für aus­ge­wie­se­ne Total­re­ser­va­te (Zone Ia) tat­säch­lich nach einem lan­gen und kom­pli­zier­ten Antrags­ver­fah­ren ent­spre­chend des Bran­den­bur­ger Was­ser­ge­set­zes (BbgWG) zurück­er­stat­tet wor­den. Wir wün­schen uns hier ein ein­fa­ches und gerech­tes Ver­fah­ren mit einem fes­ten Zah­lungs­an­spruch, aber kei­ne Zah­lun­gen an uns als Bitt­stel­ler, die dann ent­spre­chend Wohl­ver­hal­ten und Kas­sen­la­ge geneh­migt wer­den oder auch nicht. Ord­nungs­ge­mäß ver­lie­fen auch die drei Plan-Wunsch-Ter­­mi­­ne mit den von der Flur­neu­ord­nungs­be­hör­de beauf­trag­ten drei Planungsbüros.

Nicht geklärt ist aber nach wie vor die Ver­tei­lung der Ver­­eins- und Lan­des­flä­chen auf die Zone I und Zone II. Nach­dem die Ver­hand­lun­gen noch von der alten Regie­rung im Juni 2009 abge­bro­chen wor­den sind, gehen wir nun davon aus, dass die Flur­neu­ord­nungs­be­hör­de ent­spre­chend der ein­deu­ti­gen Rechts­la­ge ent­schei­den wird. Ansons­ten behal­ten wir uns wei­te­re Kla­gen vor; vier wei­te­re sind ohne­hin noch vor Gericht anhän­gig, eine wei­te­re ist zusätz­lich wegen eines ulti­ma­tiv vom Minis­te­ri­um (MUGV) gefor­der­ten „Abschluss­ver­wen­dungs­nach­wei­ses“ abseh­bar, für den es kei­ne Rechts­grund­la­ge gibt. 

Für das kom­men­de Jahr wünscht sich der Ver­ein, dass am Ran­de des Natio­nal­par­kes Wisen­te gehal­ten wer­den. Die­ses ein­zig erhal­te­ne euro­päi­sche Wild­rind gehört seit Jahr­tau­sen­den in die Regi­on und passt gut zu einem Natio­nal­park. Der Wisent lässt sich frei­lich nur in einem gro­ßen Gat­ter hal­ten. Die­se Auf­ga­be soll­ten in bewähr­ter Wei­se orts­an­säs­si­ge, land­wirt­schaft­li­che Part­ner über­neh­men, die wir dabei getreu unse­ren Grund­sät­zen nach Kräf­ten för­dern und unter­stüt­zen werden.“

Tho­mas Berg
Vorstandsvorsitzender