Kei­ne Groß­schred­der­an­la­ge für Kra­ni­che in der Nationalparkregion

In der Orts­la­ge Hohen­sel­chow im Amt Gartz wird zur Zeit über eine Ände­rung des Flä­chen­nut­zungs­plans dis­ku­tiert. Dabei soll ein Son­der­ge­biet Wind­ener­gie­park aus­ge­wie­sen wer­den. Die Gemein­de Hohen­sel­chow hat sich ein­deu­tig für den Wind­ener­gie­park aus­ge­spro­chen. Zur Zeit wird der Vor­gang vom Amt Gartz geprüft.

Der Ver­ein der Freun­de des Deutsch-Pol­­ni­­schen Euro­­pa-Natio­nal­­parks Unte­res Oder­tal e. V. lehnt ein Son­der­ge­biet Wind­ener­gie­park dicht an der Gren­ze zur Natio­nal­park­re­gi­on und damit auch in der Gemein­de Hohen­sel­chow kate­go­risch ab. Eine sol­che Kon­zen­tra­ti­ons­flä­che für Wind­ener­gie­an­la­gen wür­de dem Natio­nal­park, ins­be­son­de­re den Kra­ni­chen, Wild­gän­sen und ande­ren Zug­vö­geln erheb­li­chen Scha­den zufü­gen. Zur Zeit ras­ten wie­der rund 8.500 Kra­ni­che im Unte­ren Oder­tal. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wur­den stets zwi­schen 4.000 und 15.000 Vögel gezählt. Damit gehört die Regi­on zu den größ­ten mit­tel­eu­ro­päi­schen Bin­nen­land­rast­plät­zen für Kraniche.

In den letz­ten Jah­ren hat sich beson­ders im Herbst ein regel­rech­ter Kra­nich­tou­ris­mus im Unte­ren Oder­tal ent­wi­ckelt. Mit weit über 100 Teil­neh­mern ist die all­jähr­li­che Kra­nich­füh­rung der Natio­nal­park­stif­tung die mit Abstand am bes­ten besuch­te Ver­an­stal­tung im Rah­men des Exkur­si­ons­pro­gramms der Natio­nal­park­stif­tung. Die Kra­ni­che brin­gen nicht nur Glück, son­dern Besu­cher und damit Auf­ent­halt und somit auch Geld in die Region.

Über Wind­kraft­an­la­gen in der Ucker­mark ist in den letz­ten Mona­ten viel dis­ku­tiert und auch gestrit­ten wor­den. Ihr Ein­fluss auf die Vogel­welt, ins­be­son­de­re auf den Vogel­zug ist erwie­se­ner­ma­ßen äußerst nega­tiv. Ins­be­son­de­re in der Natio­nal­park­re­gi­on und in den angren­zen­den Berei­chen sind Wind­kraft­an­la­gen daher abzu­leh­nen, vor allem auf einem so außer­ge­wöhn­li­chen Kra­ni­ch­rast­platz. Wir for­dern daher das Amt Gartz und den Land­kreis Ucker­mark auf, die für Wind­kraft­an­la­gen not­wen­di­gen Geneh­mi­gun­gen, ins­be­son­de­re die Ände­rung des Flä­chen­nut­zungs­plans für die Gemein­de Hohen­sel­chow zu versagen.

Der Vorstand