Die Zukunft der Region liegt in Bildung und Qualifizierung
Zum von der Prognos AG vorgelegten Gutachten zur Zukunftsstudie der Region Schwedt erklärte der Vorsitzende des Vereins der Freunde des Deutsch-Polnischen Europa-Nationalparks Unteres Odertal e. V. Thomas Berg:
„Die von der Schwedter Stadtverwaltung in Auftrag gegebene Studie setzt einige neue Akzente, die bisher von der Schwedter Politik vernachlässigt worden sind. In Bildung und Qualifizierung liegt die Zukunft des Industriestandortes. Der Fehler, eine technische Fachschule nicht in die Stadt geholt zu haben, muss korrigiert werden. Als verlängerte Werkbank hat die Oderregion nach dem EU-Beitritt Polens keine Chancen, die Löhne im Osten sind konkurrenzlos niedrig. Im Hochlohnland Deutschland muss auf Qualität gesetzt werden, sonst ist das Negativ-Szenario der Studie mit 26.000 Einwohnern im Jahr 2020 für Schwedt wahrscheinlicher als das Positiv-Szenario mit 36.000 Einwohnern. Für eine Wirtschaftsstudie ist es nachvollziehbar, dass auf dem Wunschzettel ein maximaler Ausbau aller denkbaren Verkehrswege steht. Angesichts allgemein knapper Kassen müssen aber Prioritäten gesetzt werden und die liegen eindeutig in der Verbindung Berlin – Schwedt – Stettin auf Straße und Schiene.
Zu kurz kommen in der Studie die sogenannten weichen Standortfaktoren, die Kultur, die in Schwedt zur Zeit zu Gunsten von Asphalt und Beton massiv abgewickelt wird, aber auch Tourismus und Naturschutz. Die Region muss ihren Nationalpark, der strukturell irreversibel ist, akzeptieren und ihn als positiven Standortfaktor offensiv nutzen. Dann wachsen die Chancen“.