Was­ser­bau­lob­by geht aufs Ganze:
Was­ser­bau­er for­dern maxi­ma­len Aus­bau der Oder und der par­al­lel ver­lau­fen­den Hohen­­saa­­ten-Frie­d­richs­t­ha­­ler Wasserstraße

Unge­ach­tet der zuneh­men­den Haus­halts­nö­te gera­de im Ver­kehrs­etat des maut­ge­schä­dig­ten Ver­kehrs­mi­nis­ters Stol­pe for­dert die Lob­by der Was­ser­bau­er neben dem Aus­bau der Hohen­­saa­­ten-Frie­d­richs­t­ha­­ler Was­ser­stra­ße für Küs­ten­mo­tor­schif­fe nun auch den Aus­bau der in gerin­ger Ent­fer­nung par­al­lel ver­lau­fen­den Stromoder.

Wäh­rend die bran­den­bur­gi­sche Sei­te Schwedt zum bran­den­bur­gi­schen Hoch­see­ha­fen aus­bau­en möch­te, will die pol­ni­sche Sei­te mit ihrem noch etwas unkla­ren Pro­gramm ODRA 2006 im Wesent­li­chen die Stro­mo­der kanalisieren.

Als Lösung des Inter­es­sen­kon­flik­tes schlägt die Was­ser­bau­lob­by in einer neu­en Kam­pa­gne vor, bei­den Sei­ten ihre Wün­sche zu erfül­len und die Hohen­­saa­­ten-Frie­d­richs­t­ha­­ler Was­ser­stra­ße nach bran­den­bur­gi­schen Vor­stel­lun­gen eben­so maxi­mal aus­zu­bau­en wie die Stro­mo­der nach polnischen.

Abge­se­hen von der dann maxi­ma­len Zer­stö­rung des Öko­sys­tems sind die­se Vor­schlä­ge auch in wir­t­­schafts- und haus­halts­po­li­ti­scher Hin­sicht unsin­nig und ver­ant­wor­tungs­los. Für die­se erheb­li­chen Ein­grif­fe in die Natur gibt es näm­lich noch nicht ein­mal ansatz­wei­se einen wirt­schaft­li­chen Bedarf. Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Stol­pe hat es daher immer kate­go­risch abge­lehnt, eine aktu­el­le Kos­­ten-Nut­­zen-Ana­­ly­­se, also eine wirt­schaft­li­che Bedarfs­stu­die bei einem unab­hän­gi­gen, inter­na­tio­nal aner­kann­ten Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tut in Auf­trag zu geben. Er weiß war­um. Das Ergeb­nis wür­de allen sei­nen Aus­bau­pla­nun­gen die wirt­schaft­li­che Grund­la­ge entziehen.

Der Ver­ein der Freun­de des Deutsch-Pol­­ni­­schen Euro­­pa-Natio­nal­­parks Unte­res Oder­tal e. V. for­dert nach­drück­lich, die vor­han­de­nen Ver­kehrs­we­ge gera­de im sen­si­blen Unte­ren Oder­tal nur ent­spre­chend einem nach­ge­wie­se­nen Bedarf aus­zu­bau­en, ent­we­der die Stro­mo­der oder die im Abstand von weni­gen hun­dert Metern ver­lau­fen­de Hohen­­saa­­ten-Frie­d­richs­t­ha­­ler Was­ser­stra­ße, und sinn­lo­se Pres­­ti­­ge-Pro­­jek­­te, für die sich Deutsch­land auf Kos­ten der kom­men­den Gene­ra­ti­on noch wei­ter ver­schul­den muss, aufzugeben.

Der Vorstand