Gesundes Wisentmädchen geboren
Wir freuen uns über die Geburt unseres ersten Wisent-Nachwuchses in diesem Jahr. Auf der Wisentweide, beim Parkplatz Criewen hinter der Hühnerfarm, hat unsere kleine Wisentherde Zuwachs bekommen. Es ist der umsichtigen Pflege des erfahrenen Rinderzüchters und Bio-Bauern Norbert Meene aus Criewen zu danken, dass im letzten Jahr alle Wisentkinder gesund und munter heranwachsen konnten. Das ist nicht selbstverständlich. Die Gefahr geht weniger vom Wolf aus, da verteidigen die Familienmitglieder ihre Jüngsten schon, aber die soziale Integration in die Gruppe muss gelingen. Wir hoffen, dass das auch in diesem Jahr wieder der Fall ist.
Die mittlerweile recht respektable Wisentzucht ist ein Beitrag der Nationalparkstiftung Unteres Odertal für die Arterhaltung einer seltenen Tierart. Nach den beiden Weltkriegen waren nur wenige zuchtfähige Wildrinder übrig geblieben, auf denen weltweit nun der gesamte Bestand fußt. Heute leben die letzten einheimischen Wildrinder – der wilde Ur (Auerochse) wurde im 17. Jahrhundert unwiederbringlich ausgerottet – nicht nur in Gattern wie im unteren Odertal, sondern auch in freier Wildbahn, in Deutschland in einem Feldversuch im Rothaargebirge, in Polen an vielen Orten im Lande, beispielsweise auch in der Wojewodschaft Westpommern, nicht weit vom Na- tionalpark Unteres Odertal entfernt. Früher oder später werden sie über die Oder kommen und einwandern, vielmehr nach Hause zurückkehren und hoffen auf eine gastliche Aufnahme. Der Nationalpark Unteres Odertal freut sich auf die Heimkehrer und bereitet ihre Ankunft mit einer aus rechtlichen Gründen leider noch notwendigen Gehegehaltung vor.
Dr. Ansgar Vössing Vorstand