Junger Wisentbulle geboren
Am Montag, den 27. April 2020 erblickte ein Bullenkälbchen auf der wilden Wisentweide bei Criewen das Licht der Welt. Unter der fürsorglichen und umsichtigen Pflege von Landwirt Norbert Meene kam es rasch auf die Beine, überlebte die gefährlichen ersten Tage im Leben eines Wisents und ist jetzt das jüngste und niedlichste Mitglied unserer Wildrindgruppe. So herangereift darf es nun der Öffentlichkeit vorgestellt und von Bewohnern und Besuchern begutachtet werden. Bitte aber auf keinen Fall die Wisente füttern! Sie werden mit Gras, Heu und Gehölzen von Bauer Meene hinreichend versorgt.
Dank erfolgreicher Naturschutzbemühungen in Polen tauchen Wisente vermehrt auch an der Oder auf. Ein Bulle, der den Grenzfluss durchschwommen hatte, wurde vor nicht allzu langer Zeit auf deutscher Seite sofort erschossen, obwohl er dort, wie seine Verwandten auf polnischer Seite, friedlich mit der ländlichen Bevölkerung zusammen gelebt hatte. Aber der Heimkehrer war nicht willkommen. Das muss in Zukunft anders werden. Wir sollten uns über die Rückkehr der urigen Rinder in ihre alte Heimat freuen.
Wir haben unseren strammen Jungbullen sofort auf den Namen Dirk getauft. Der kleine Dirk hat sich gleich nach seiner Geburt an den großen Dirk, seinen Patenonkel, den Nationalparkleiter, mit seinem Geburtstagswunsch gewandt – vertreten durch seinen Vormund, die Nationalparkstiftung – und gebeten, einen kleinen Teil des benachbarten Nationalparkwaldes der Wisentweide zuzuordnen. Bisher sind die Wisente aus dem Nationalpark vollständig ausgesperrt. Das wollen wir gerne ändern, damit die Tiere Schatten und Rückzugsmöglichkeiten erhalten, auch der neue Erdenbürger, den wir herzlich begrüßen.
Dr. Ansgar Vössing (Vorstand)