Seit vie­len Jah­ren ist ein dras­ti­scher Rück­gang der Ampi­bi­en­po­pu­la­ti­on in Deutsch­land, ja welt­weit zu ver­zeich­nen. Die häu­figs­te Ursa­che die­ser Ent­wick­lung liegt im Ver­lust oder in der Degra­die­rung von aqua­ti­schen und ter­res­tri­schen Lebens­räu­men. Im Gebiet des Natio­nal­parks Unte­res Oder­tal schei­nen die Amphi­bi­en­po­pu­la­tio­nen, im Beson­de­ren der Rot­bau­chun­ke, von die­ser all­ge­mei­nen Ent­wick­lung aus­ge­nom­men. Dies kann man über die Popu­la­tio­nen in Däne­mark und Slo­we­ni­en lei­der nicht sagen, denn die aktu­el­len Repro­duk­ti­ons­ra­ten dort sind zu gering, um die Popu­la­tio­nen erhal­ten zu kön­nen. Eine wei­te­re Ursa­che für den Rück­gang der Amphi­bi­en­zah­len in Slo­we­ni­en ist die Ver­dich­tung des Stra­ßen­net­zes, jähr­lich ster­ben über 300.000 Tie­re auf den Stra­ßen. Das Pro­jekt »LIFE AMPHICON«, ein Akro­nym aus »AMPHI­bi­an CON­ser­va­ti­on and Habi­tat Res­to­ra­ti­on«, fasst die Pro­ble­me bei der Wur­zel. Das EU-LIFE-Pro­jekt läuft über sie­ben Jah­re (Novem­ber 2019 – Dezem­ber 2026). Das Gesamt­bud­get beläuft sich auf ca. 8 Mio. Euro. Dabei besteht die Finan­zie­rung aus einer Eigen­leis­tung der Part­ner und einer För­de­rung von 60 % durch das EU-LIFE Pro­gramm (EU-För­der­instru­ment für die Umwelt). Für das Vor­ha­ben ste­hen dem Natio­nal­park­ver­ein ca. 866.000 Euro zur Ver­fü­gung. Das Pro­jekt wird von drei EU-Län­dern geschul­tert, und in bestimm­ten Natu­ra 2000-Stand­or­ten die­ser Län­der durch­ge­führt: In Slo­we­ni­en (Ljubljans­ko bar­je, Raden­s­ko pol­je, Bohor, Jov­si), Deutsch­land (Fel­chow­see­ge­biet) und Däne­mark (Tårup Strand).

Zu den kon­kre­ten Zie­len gehö­ren der Schutz und die Siche­rung gefähr­de­ter Amphi­bi­en­po­pu­la­tio­nen, der Erfah­rungs­aus­tausch zwi­schen den Pro­jekt­part­nern und die Stär­kung inter­na­tio­na­ler Natur­schutz­netz­wer­ke. Aber auch die Bevöl­ke­rung der Regio­nen sol­len für den Umwelt­schutz und die Ent­wick­lung der Amphi­bi­en­po­pu­la­tio­nen sen­si­bi­li­siert wer­den. In allen drei Pro­jekt­län­dern steht die Rot­bau­chun­ke im Mit­tel­punkt, zusätz­lich gel­ten der Alpen­kamm­molch, die Gelb­bau­chun­ke, der Spring­frosch, der Moor­frosch, der Euro­päi­sche Laub­frosch und der Nörd­li­che Kamm­molch als Ziel­ar­ten in Slowenien.

Die Lage der Rot­bau­chun­ken­po­pu­la­ti­on soll durch die Revi­ta­li­sie­rung vor­han­de­ner und die Schaf­fung neu­er Lebens­räu­me wie Laich- oder Som­mer­ge­wäs­ser und durch eine Nach­zucht ver­bes­sert wer­den. Durch Flä­chen­käu­fe wer­den Lebens­räu­me zusätz­lich gesi­chert. In Slo­we­ni­en wer­den erst­ma­lig Amphi­bi­en­leit­an­la­gen ent­lang der meist betrof­fe­nen Stra­ßen gebaut. Dabei ist der Erfah­rungs­schatz der däni­schen und deut­schen Part­ner von enor­mem Wert.

Im Jahr 2020 wur­den ers­te Flä­chen gekauft und inten­si­ves Moni­to­ring zum aktu­el­len Stand der Popu­la­tio­nen in allen Pro­jekt­ge­bie­ten durch­ge­führt. In Tårup Strand wur­den sogar bereits ers­te Kaul­quap­pen aus einer erfolg­rei­chen Nach­zucht aus­ge­setzt. In den nächs­ten Mona­ten wer­den die Daten aus­ge­wer­tet, ggf. durch wei­te­re Moni­to­rings ergänzt. Anschlie­ßend wer­den die Akti­ons­plä­ne für die Durch­füh­rung der Maß­nah­men auf­ge­stellt. Dem Natio­nal­park­ver­ein steht Amphi Inter­na­tio­nal ApS bei der Umset­zung der Pro­jekt­zie­le zur Seite.

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Weitere Informationen

über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen fin­den Sie auf der Home­page des Projekts.

EU-LIFE-Refe­renz: LIFE18 NAT/SI/000711

Die­ses Pro­jekt wird teil­fi­nan­ziert durch das LIFE-För­der­instru­ment der Euro­päi­schen Union.

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Projektmanager

Pro­jekt­be­treu­ung

Lars Schulz betreut das EU-Umwelt­pro­jekt LIFE AMPHICON als Pro­jekt­ma­na­ge­r für den Ver­ein der Freun­de des Deutsch-Pol­­ni­­schen Euro­­pa-Natio­nal­­parks Unte­res Oder­tal e.V.

Lars Schulz ist zustän­dig für die Koor­di­nie­rung der Auf­ga­ben vom Natio­nal­park­ver­ein im Rah­men des Pro­jekts. Neben der finan­zi­el­len Admi­nis­tra­ti­on, betreut er die Umset­zung von Natur­schutz­maß­nah­men, die Kom­mu­ni­ka­ti­on zu regio­na­len und über­re­gio­na­len Part­nern und die Öffent­lich­keits­ar­beit vor Ort.

Lars Schulz hat an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin in “Öko­lo­gie und Umwelt­pla­nung” stu­diert und Erfah­run­gen im Bereich der inter­na­tio­na­len Koope­ra­ti­on bei EU-Umwelt­pro­jek­ten. Er freut sich über per­sön­li­chen Aus­tausch über das Pro­jekt, ger­ne auch vor Ort im Projektgebiet.

E‑Mail: 

Tele­fon: (+49) 3332–2198–25 (Sprech­zei­ten immer Don­ners­tags und nach Vereinbarung)

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